Ihren Rückflug von Alicante nach Köln/Bonn hatten sich 10 Passagiere der irischen Billigfluglinie Ryanair anders vorgestellt: Nachdem Sie bereits 1,5 Stunden vor Abflug eingecheckt hatten und das Gepäck aufgegeben hatten wollten Sie im Sicherheitsbereich noch etwas essen gehen.
30 Minuten vor Abflug waren Sie wieder am Gate. Doch dort erwartete sie eine böse Überraschung: Von Mitarbeitern der Airline wurde Ihnen mitgeteilt, dass das Gate 30 Minuten vor Abflug schließt und dieser Zeitpunkt jetzt erreicht sei. Sie könnten daher leider nicht mehr in die Maschine gelangen.
Ein aufgebrachter Passagier versuchte kurzerhand zum Flugzeug durchzurennen, wurde aber von einem Ryanair Mitarbeiter daran gehindert. Verzweifelt vor dem Gate stehend mussten die Passagiere 10 Minuten später 1 Minute lang den „Last Call“ mit anhören.

Terrorisiert gerne mal die eigen zahlenden Kunden! / (c) pixabay.com
Alle Appelle an die Mitarbeiter der Billigairline, sie doch noch mitfliegen zu lassen fruchteten nicht. Im Gegenteil: die Airline fand nun noch genug Zeit, die bereits in der Maschine befindlichen Koffer der betreffenden Passagiere wieder aus dem Flugzeug zu holen.
Bei so viel Bürokratie und mangelnder Kundenorientierung muss man sich fragen, ob diese Masche System hat – und in der Tat, wenn man sich das Geschäftsgebaren der Billiggairline anguckt wird man stutzig:
So ist die Klausel, dass das Gate 30 Minuten vor Abflug schließt, nicht der einzige Stolperstein, der Passagieren in den Weg gelegt wird. Bucht man einen der billigen Flüge, so darf man grundsätzlich kein Gepäck mitnehmen.
Hat man seine Gepäckstücke kostenpflichtig dazu gebucht, so kommt die nächste Hürde, der Sitzplatz. Fliegt man zu mehreren und möchte keinen Aufpreis für den Sitzplatz bezahlen, wird man von Ryanair quer durch den ganzen Flieger verteilt.
Wer jetzt noch denkt, dass diese Masche kein System hat fällt spätestens über den nächsten Stolperstein: der Online-Check-in ist erst 12 Stunden vor Abflug möglich. Es sei denn – Sie ahnen es schon – man zahlt einen Aufpreis und kann dann früher einchecken. Auch muss das Flugticket, wenn man nicht extra bezahlt, immer ausgedruckt werden und wer hat am Urlaubsort schon einen Drucker in der Ferienwohnung?
Wer sich bei Ryanair hingegen beschweren möchte, benötigt Geduld. Als aufgebrachte Mutter habe ich heute 56 Minuten in der Hotline gehangen, bis überhaupt ein Mitarbeiter zu sprechen war. Dieser konnte mir aber –( wie wäre es bei der mangelnden Servieorientierung von Ryanair auch anders zu erwarten?) – natürlich nicht weiterhelfen, er verwies auf die Möglichkeit ein Beschwerde-E-Mail an eine Impressum (!) Adresse zu schreiben.
Willkommen bei Ryanair!
Foto / Quelle: Brigitte Mielenz